Als in der Renaissance die Kultur der Antike wiederentdeckt wurde, begeisterten sich die Menschen für Hanggärten mit aufwendigen Treppen- und Terrassenanlagen. Wasserfälle und Springbrunnen, die das Gefälle für den notwendigen Wasserdruck ausnutzten, spielten eine bedeutende Rolle. Dies entwickelte sich zuerst in Italien und drang später auch nach Mitteleuropa vor. Der Garten wurde ein Ort der Lebenslust und Repräsentation. Die Gartenkunst brach aus der Enge der eingemauerten mittelalterlichen Stadt aus und wurde Teil der Landschaft mit Ausblick auf diese. Der Hang wurde zur Modelliermasse der Gartenkunst, dem ein strenges architektonisches Ordnungssystem auferlegt wurde. Aufwendige Gartenanlagen von der Villa d'Este bei Rom bis Helsingör in Dänemark zeigen bis zum Ende des Barocks einen perfektionierten Umgang mit kunstvollen Mauern, Terrassen und schiefen Ebenen.
Der Landschaftspark, der Ende des 18. Jahrhunderts aus England kommend den Barockgarten in ganz Europa ablöste, verdrängte das Architektonische zugunsten des Landschaftlichen. Kunstvolle Anlagen wurden geschaffen, die eine idealisierte Landschaft zeigen, die erst auf dem zweiten Blick die ordnende Hand des Gartenkünstlers und des Gärtners verraten. Aus den streng gegliederten Terrassenanlagen mit Treppen,Wasserbassins und skulptural geschnittenen Hecken wurden sanfte Hügel mit geschwungenen Gartenwegen, Teichen und natürlich anmutenden Baumgruppen wie im Glienicker Park in Berlin.
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